Aufklärung   (1720-1785)


 
HISTORISCHER HINTERGRUND

Während der Aufklärungszeit war der erste (1740-1742) und der zweite schlesische Krieg, dabei kam der größte Teil Schlesiens an Preußen. 
Deutschland litt noch immer an den Folgen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). 
Zur gleichen Zeit entwickelten sich zunehmend die Grundformen der modernen Welt. 
Außerdem war Deutschland sehr auf die Gedankengänge der Kirche fixiert.
1775 begann in Amerika der Unabhängigkeitskrieg, der bis 1783 anhielt.
 
 

DAS NEUE WELTBILD

Kennzeichnend für die Aufklärungszeit ist eine Veränderung im Denken aller politischen und gesellschaftlichen Bereiche. Anfang des 18.Jahrhunderts zeigten sich einige Spannungen zwischen dem Adel und dem Bürgertum. 
Die Bürger stellten sich gegen den Adel, da sie nicht länger willig waren, die politische und die klassische Bevorzugung 
des Adels zu akzeptieren. 
Die wichtigsten Gedanken der Aufklärung kamen aus England und Frankreich. 
Als Beispiel ging Locke davon aus, dass die wissenschaftlichen Ideen nicht bei Gott lagen, sondern bei dem Menschen selbst, und nur die Erfahrungen als Quelle der Erkenntnis dienen. 

Einer der bekanntesten Vertreter der Aufklärung in Europa war Voltaire
Er forderte Souveränität, Achtung der Menschenwürde und die Akzeptanz der freien Meinung auch bei kirchlichen Fragen.

Die zentralen Begriffe dieser Zeit waren die Vernunft und die Wiederkehr der Humanität, damit wurde die (seit dem Mittelalter bestehende) Vorherrschaft der Kirche gebrochen. 

In Deutschland war diese Entwicklung überschattet durch die große kirchliche  Auseinandersetzung. 
Der Königsberger Philosoph Immanuel Kant befasste sich mit seiner Frage "Was ist Aufklärung"  (1784). 
Der Hauptgedanke ergab: 
                                       „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen 
                                        aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. 
                                        Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes 
                                        ohne Leitung eines anderen zu bedienen." 

Kant lehnte sich gegen die Bevormundung durch die Regierung und der Kirche auf, dies forderte er auch von anderen. 
Kant war ein rationaler Denker.

Die Gesellschaft  bewirkte den Wandel, indem sie sich nicht scheute, sich öffentlich in Lesergesellschaften zu zeigen, 
um sich weiterzubilden. An diesen Orten führte man  Diskussionen über die Werke, die man las. 
Damit begann der wirtschaftliche Wandel; das Bürgertum bildete sich weiter.
 

DIE GRUNDSÄTZE DER AUFKLÄRUNG WAREN: 

· Veränderung des Denkens und Handelns in gesellschaftlichen Bereichen
· Gleichstellung aller (egal, ob adelig oder nicht)
· Einhaltung der Menschenrechte 
· Kritik an der Religion
· gesellschaftlicher Wandel
· Optimismus

Mit Einbruch des 19. Jahrhunderts begann eine zunehmende Kritik an den hohen und unerschütterlichen Optimismus. 
Dieser Optimismus ließ die gesellschaftliche Realität erstarren.
Auch heute hat die Aufklärung nicht an Aktualität verloren. 
Dafür sind die besten Beispiele die Dichter und Philosophen Günter Grass, Jürgen Habermas, Pierre Boudieu, 
Salman Rushdie etc.
 
 

LITERARISCHE FORMEN

In der Literatur erlangten die theoretischen Schriften eine hohe Bedeutung. 
Einer der wichtigsten theoretischen Aufklärer war Christoph Gottsched
Zu den wichtigsten Textsorten zählt die Fabel. Sie galt als der lehrhafte Charakter der Literatur. 
Weitere wichtige Textsorten waren die Lehrgedichte, moralischeVerserzählungen und vor allem das Drama.
Das bürgerliche Trauerspiel war auch eine Methode, die Aufklärung weiterzuführen. 
 
 

VERTRETER

Einer der Theoretiker war Christoph Gottsched (1700-1766). Er gab zwei Wochenschriften in Leipzig heraus und übersetzte einige französische Schriften ins Deutsche. 
Dadurch wurde die sächsische Stadt zum Zentrum der Frühaufklärung. 
1730 erschien „Versuch einer kritischen Dichtkunst“, damit schaffte es Gottscheg, einen aufgeklärten Klassizismus zu erschaffen, wobei er sich ganz auf Wolff und seine französischen Vorbilder beruhte.

Als wichtigster Vertreter der Aufklärung gilt Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781). 
Ihm gelang es, die theoretischen Vorstellungen literarisch darzustellen, 
das bürgerliche Trauerspiel „Miss Sara Sampson“(1755), die Komödie „Minna von Barnhelm“ oder „Das Soldatenglück“(1763) mit dem Gedicht „Nathan der Weise“, sind die besten Beispiele dafür. 
Mit dem Gedicht „Nathan der Weise“(1779) versuchte Lessing, die Humanität und die Toleranz der Weltreligion an die Bürger zu bringen. 
Er verfasste auch einige Fabeln und Streitschriften. 
Mit der  Schrift „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ (1780)  forderte er von den Menschen, dass sie mehr Toleranz zeigen.

Der wichtigste Erzähler der Aufklärung war Christoph Martin Wieland (1733-1813).
Sein Hauptwerk war „Geschichte des Agathon“ (1766-1767), damit stellte er den neuen Bildungsroman dar. 

Johann Joachim Winkelmann prägte die Griechenbegeisterung für die deutschen Klassik.
 

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© F. S., Schwerte/Ruhr 2000